Paardynamik und Paartherapie

12 Thesen zur Umwandlung Ihres Paarkonflikts

  1. Eine Krise ist mehr als eine Krise.

    Das Wachstumspotential für jeden der beiden Partner ist gerade in Krisenzeiten einer Paarbeziehung besonders groß. Das ist die Erfahrung, die wir als differenzierungsbasierte Paartherapeuten mit der Paardynamik machen. Und: Eine Beziehung wird nur dauerhaft stabil und angemessen flexibel sein können, wenn es die beiden Partner sind, die dauerhaft stabil und angemessen flexibel geworden sind.

  2. Auf eigenen Beinen stehen.
    Jeder Partner braucht bildlich gesprochen, aber oft auch real, einen Raum für sich. Wir brauchen einen eigenen individuellen Bereich, nicht nur in der gemeinsamen Wohnung und manchmal sogar eine eigene Wohnung für sich. Ein Bereich in dem jeder alleine bestimmt was geschieht, und in den er sich bei Bedarf zurückziehen kann, um mit sich selbst zu sein und um zu sich selbst zu finden.
  3. Mann und Frau sind gleichberechtigt.
    Der westliche Mensch unseres Kulturkreises hat erkannt, daß er sein Gegenüber, den gleichberechtigten und gleichwertigen Liebespartner zum eigenen Wachstum benötigt. Die gegenseitige wertschätzende Anerkennung der Differenzen ist die Grundlage der Gemeinsamkeit geworden. Das ist die Grundlage der differenzierungsbasierten Paartherapie, die Sie bei mir kennenlernen können.
  4. Wie geht es den Kindern?
    Kinder werden von den meisten Paaren unbewusst in ihre Dynamik eingebaut – sie werden trianguliert. Dort gehören sie aber nicht hin. Sie können Ihren Kindern helfen, indem Sie sie aus dem Konfliktraum wieder in ihr eigenes Kinder-Leben hineingehen lassen. Dabei helfe ich Ihnen.
  5. Wachstum und Selbstentfaltung ist das Ziel einer Paarbeziehung und auch der Paartherapie.
    Die Liebespartner reiben sich mit ihren Unzulänglichkeiten und Bedürftigkeiten aneinander, sind ihre kompetentesten Kritiker und unerbittlichsten Herausforderer. Nicht zuletzt deshalb, weil jeder von der Verstrickung und der Abhängigkeit, aber auch von der Entfaltung und Weiterentwicklung des anderen direkt betroffen ist. In den unvermeidlichen Spannungen eine förderliche und aufbauende Richtung zu finden, ist das verborgene Ziel der oft nur als aufreibend erlebten Paardynamik aber auch der Paartherapie aus differenzierungszentrierter  Perspektive.
  6. Das Leben ist stete Veränderung und Streben.
    Die Liebe der Partner bleibt auch im besten Fall immer etwas ambivalent – fühlbar in der offenen Frage, wieweit die Beziehung zueinander die Entfaltung der eigenen Potentials begünstigt oder behindert.
  7. Sich selbst die Treue halten!.
    Im Zentrum der natürlichen Selbst-Entwicklung steht die persönliche Integrität. Persönliche Integrität ist die fortwährend aufrecht erhaltene Übereinstimmung des eigenen Handelns mit dem persönlichen Wertesystem.
  8. Liebe zur Wahrheit.
    Der erwachsene Mensch ist auf der Suche nach seiner Integrität, die er während seiner Kindheit allzu oft nicht erwerben konnte oder die er in seinem Beziehungsleben verloren hat, indem er meist unter Druck, zu viele und zu weit gehende Kompromisse eingegangen ist. Jede neue, jede enge Partnerschaft bringt uns unversehens immer wieder an diesen Punkt zurück. Innere Freiheit und frei gewählte Bindung miteinander zu verbinden ist ohne gelebte Wahrheit nicht möglich.
  9. Der Weg führt durch ein Nadelöhr.
    Deshalb gibt es in den meisten Partnerschaften eine längere kritische Phase, in der die Angst vor Selbstverlust dominiert. Deren Ursachen werden aber nicht in den eigenen zu schwachen, rigiden und ineffizienten und noch zu entwickelnden Grenzen gesehen, sondern in den Ansprüchen oder zuweilen schon in der reinen Präsenz des Partners.
  10. Einsamkeit gehört dazu.
    Die Lösung kommt aber nicht vom Partner. Wichtige Veränderungen einführen zu können, ist ohne Übereinstimmung möglich, ja sogar dringend nötig. Autonomie bedeutet, emotional und praktisch auf seinen eigenen Beinen stehen zu können. Das ist die Voraussetzung für die eigene Integrität in der Partnerschaft, vor allem in Zeiten von gegenseitiger Abgrenzung.
  11. Warum Seitensprünge?
    Als eine Notmaßnahme zur Stützung des narzisstischen Selbst werden außer partnerschaftliche, verborgen gehaltene oder offene Beziehungen aufgenommen, die den eigenen Selbstwert und die gefühlte innere Freiheit stützen sollen. Manchmal zeigt sich in ihnen aber einfach das, was fehlt.
  12. Es steht viel auf dem Spiel – gehen Sie den nächsten Schritt?
    Auf den ersten Blick erscheint diese Skizze der Paardynamik eher zu düster und negativ. Die Wahrheit aber ist: Genau eine solche belastende Düsterkeit erleben in unterschiedlicher Schwärze fast alle Paare irgendwann einmal real und hautnah in ihrer Entwicklung. Eine konstruktiv durchlebte und genutzte Paar- und Lebens-Krise gehört zur Entwicklung des Paares und der eigenen Autonomie ganz offensichtlich dazu. Es reicht aus, völlig normal zu sein, um in eine Paarkrise zu geraten.Paare spiegeln sich in einem großen Spiegel wie in der Paardynamik und Paartherapie
     

„You can’t control a whole damn family (or your Partner), but you can control you. And anytime you can control you with it, the family (or your Couple) is a healthier organism. So that is a reason to become a self. The more you can become a self, the healthier to your family ( or your Couple) and to your advantage.”
Murray Bowen